Wenn das Internet plötzlich deutlich langsamer ist als gewohnt, kann das verschiedene Ursachen haben. Manche davon sind harmlos und schnell zu beheben, wie zum Beispiel zu viele Cookies im Browser oder ein Router, der sich aufgehängt hat. Doch auch Viren können die Übeltäter sein.
Wenn online plötzlich alles langsamer ist
Meist merken Nutzer schnell, dass etwas mit der Geschwindigkeit des Internets nicht stimmt. Wenn sich Seiten nur noch Stück für Stück aufbauen, Bilder oder Videos nicht mehr geladen werden und Streams abbrechen, ist das ein Zeichen dafür, dass etwas im Argen liegt.
Sie können die aktuelle Internetgeschwindigkeit durch einen Speedtest ermitteln. Liegt sie unter der Mindestgeschwindigkeit, die vertraglich mit Ihrem Anbieter festgelegt worden ist, gibt es wahrscheinlich eine Ursache, der Sie auf den Grund gehen sollten. Wir listen Ihnen sechs mögliche Fehlerquellen auf und schlagen Ihnen direkt eine Lösung vor.
1. Schlechtes WLAN-Signal
Die meisten Menschen surfen heutzutage kabellos im Internet. Das ist extrem praktisch, kann aber auch für eine instabile oder nicht ganz so schnelle Verbindung verantwortlich sein. Wenn Sie mit dem Tablet, dem Laptop oder dem Smartphone im Internet unterwegs sind, sollten Sie einfach einmal den Standort in Ihrer Wohnung wechseln.
Bereits dicke Wände oder eine Fußbodenheizung können ein Störfaktor für das WLAN-Signal sein. Wenn Sie an anderen Stellen in der Wohnung schneller surfen können als in anderen, liegt es wahrscheinlich am WLAN-Empfang.
2. Der Router als Fehlerquelle
Oft ist eine langsame Internetverbindung auf den Router zurückzuführen. Der ist nämlich auch nichts anderes als ein kleiner Computer. Dementsprechend können sich einzelne Prozesse aufhängen, sodass sich die Internetgeschwindigkeit verlangsamt. Manchmal funktioniert das Internet sogar gar nicht mehr.
3. Zu viele Cookies und temporäre Internetdateien
Auf den meisten Webseiten, die Sie zum ersten Mal besuchen, ploppt ein Fenster auf, indem Sie darum gebeten werden, den Cookies zuzustimmen. Dabei handelt es sich um kleine Datensätze, die zwischengespeichert werden, um das Surfen komfortabler zu machen.
Auf diese Weise merkt sich der Browser unter anderem verwendete Passwörter oder welche Adresse Sie vor zwei Wochen in ein Online-Formular eingegeben haben. Das ist zwar praktisch, kann aber mit der Zeit auch zu einer langsamen Internetverbindung führen.
Vor allem aber können die temporäre Internetdateien, die eigentlich das Laden von Webinhalten beschleunigen sollen, zu längeren Ladezeiten führen. Nämlich dann, wenn sich hier sehr große Datenmengen angesammelt haben. In dem Fall dauert das Aufrufen der auf dem eigenen Computer befindlichen Informationen länger, als diese aus dem World Wide Web zu laden.
4. Zu viele Personen in der Leitung
In vielen Haushalten teilen sich mehrere Personen eine DSL-Leitung. Wenn aber drei Leute gleichzeitig ein Video in 4K-Qualität streamen oder gerade große Datenmengen hoch- bzw. herunterladen, kann das Internet schon einmal ins Stocken kommen. Dann ist (für diesen Moment) die Datenrate schlicht unterdimensioniert.
5. Viren, Trojaner und andere Schadsoftware als Ursache
Spyware, Trojaner und Computerviren können sich ebenfalls negativ auf Ihre Internetverbindung auswirken.
Denn sie nutzen vermehrt die Internetverbindung zum Ausspionieren oder um sich zu vermehren und zu verbreiten und stehlen so die Bandbreite. Viren kopieren sich beispielsweise unzählige Male und verschicken sich dann selbst per E-Mail. Spyware überwacht hingegen alles, was Sie beim Surfen im Internet tun.
Manche Malware missbraucht Ihre Rechnerleistung oder nutzt Ihren PC, um andere Systeme zu kompromittieren oder um Netze lahmzulegen.
6. Es kann auch am Internetanbieter liegen
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass der Provider ein Problem hat und deswegen das Internet stark verlangsamt ist oder gar nicht mehr funktioniert. Es gibt vielfach bestimmte Tageszeiten, in denen so viele Menschen gleichzeitig online sind, dass das in einigen Gegenden die Geschwindigkeit beeinflussen kann.
Hinzu kommen Beschädigungen an der Infrastruktur durch Bauarbeiten. Auch Wartungsarbeiten können der Grund für eine Störung auf Seiten des Anbieters sein. Hier kann im ersten Schritt ein Blick auf www.allestörungen.de helfen, um nachzusehen, ob bereits andere User aktuelle Problemen mit ihrem DSL-Anbieter haben.
7. Zu viele offene Tabs und Instanzen des Browsers
Selbst auf hardwareseitig gut ausgestatteten Systemen ist irgendwann einmal eine Grenze erreicht und der Prozessor oder der Arbeitsspeicher am Ende seiner Kapazität. Je nach besuchter Website, die irgendwo im Hintergrund von 100 und mehr geöffneten Tabs vor sich hin schlummert, werden Ressourcen verbraucht.
Onlinespiele, Youtube, Webmailer und Internetangebote mit vielen Daten, Funktionen oder technischen Features sind durchaus Leistungshungrig. Auch das verhindert irgendwann den schnellen Aufbau neu geöffneter Webinhalte.
🥌 Fazit
Ein langsames Internet liegt oft gar nicht am Anbieter. Häufig sind es Probleme in den eigenen vier Wänden. So eine schlechte WLAN-Verbindung, da die Reichweite gestört ist oder es einfach technische Probleme gibt.
Im ersten Schritt sollte wirklich immer erst ein Speedtest – am besten via LAN-Kabel-Verbindung – direkt vom DSL-Router aus probiert werden. Liegen hier alle Parameter zur Down- und Upload-Geschwindigkeit in etwa der vertraglich zugesicherten Internetgeschwindigkeit mit Ihrem Provider, dann sind die Probleme her anderer Natur. Das heißt, es liegt nicht an Ihrem Internetanbieter.
In dem Fall heißt es, nach möglichen Fehlern im eigenen Netzwerk, meist WLAN zu suchen, bzw. nach potentiellen Sicherheitslücken Ausschau zu halten.